Fabian Abel – 25.000 Kilometer: Die Radtour geht weiter durch Kamerun und Nigeria (Teil 5)
Kamerun und Nigeria mit dem Fahrrad: Fabian Abel radelt 10.000 Kilometer
Fabian Abel aus Köln wird im fünften Interview sehr emotional
Fabian ist seit fast fünf Monaten auf dem Fahrrad in Afrika unterwegs und hat (Stand Januar 2025) beeindruckende 10.000 Kilometer zurückgelegt. Seine ambitionierte Reise startete in Kapstadt in Südafrika und soll bis ans Nordkap nach Norwegen führen. Die fünfte Folge von „25.000 Kilometer“ wird emotional, denn Fabian Abel hatte neben vieler Hochphasen auch Momente der Traurigkeit und des Zweifels. Wir hören im fünften Gespräch mehr von seinen Erfahrungen in Kamerun und Nigeria. Welche Herausforderungen hat er unterwegs gemeistert und welche Momente hat er vor allem während der Weihnachtsfeiertage in Nigeria als besonders empfunden?
Veränderungen und Herausforderungen in Nigeria
In unserem fünften Interview erzählt uns Fabian, dass er Weihnachten und Neujahr in Nigeria verbracht hat. Auf unsere Nachfrage wie es ihm aktuell geht sagt er: „Es geht wieder bergauf.“ Trotz einiger Schwierigkeiten, wie dem Gefühl der Einsamkeit während des Reisens, ist er in Lagos, der größten Stadt Nigerias, angekommen. „Es ist eine riesige boomende Stadt, ein riesenhohes Bevölkerungswachstum wird in den nächsten Jahren entstehen.“ fügt er hinzu.
Fabian Abel feiert Weihnachten in Nigeria: Alle zusammen, statt jeder für sich
Fabian hatte ursprünglich geplant, Weihnachten in Abuja (der Hauptstadt von Nigeria) zu verbringen, was jedoch nicht klappte. Stattdessen hat er über Instagram zu einem Freund aus Frankreich Kontakt aufgenommen. Seine Familie lebt in Nigeria in einem ländlichen Gebiet. Von dort war Fabian zufällig nicht weit entfernt und er wurde eingeladen, das Fest mit der Familie zu verbringen.
„Ich habe mich super wohl bei denen gefühlt, es war super herzlich, sie haben mich echt super warm empfangen.“ Er beschreibt das Weihnachtsfest als eine ganz andere Erfahrung: statt des typischen winterlichen Weihnachtsgefühls saßen sie bei 37 Grad im Freien zusammen, hatten keine festen Rituale zu den Feiertagen und feierten offen mit den Nachbarn aus der Umgebung.
Jahreswechsel im Bett: Fabian bekommt Malaria
Statt mit Feuerwerk und einer großen Party ging der Jahreswechsel für Fabian Abel sehr gemächlich zu. Er hat sich das erste Mal mit Malaria infiziert und musste nach der medizinischen Versorgung das Bett hüten. Den Jahreswechsel hat er verschlafen, wie er im Interview erzählt. Den Verlauf beschreibt Fabian als eher mild, wie eine Grippe. Trotz Rückschlag durch die Krankheit ist Fabian aber optimistisch geblieben. „Ich könnte es ja auch jederzeit aufhören.“ sagte er, was seine innere Stärke und Entschlossenheit für seine Radtour zeigt.
Helft Fabian, seine Reisekasse aufzubessern
Natürlich hat er von Anfang an ein Budget eingeplant, von dem er bei seiner Radtour leben kann. Doch dieses wird mit jedem Monat und den vielen Kilometern allmählich weniger. Wenn ihr könnt und Fabian unterstützten möchtet, könnt ihr ihm via Buymeacoffee mit einem kleinen Betrag eurer Wahl einen Kaffee kaufen, eine Mahlzeit finanzieren oder einen Schlafplatz bezahlen.
Kulturelle Eigenheiten in Nigeria und persönliche Erkenntnisse
Seine Begegnungen in Nigeria haben sich für Fabian besonders intensiv angefühlt. Die Menschen waren sehr an ihm interessiert, was wahrscheinlich daran lag, dass er die einzige Person mit weißer Hautfarbe in der Umgebung war. „Ich habe nichts machen können, ohne dabei beobachtet zu werden.“ Die ständige Aufmerksamkeit behagte ihm nicht und Fabian war mit der Zeit schon fast genervt davon. Aus seiner Erzählung wird deutlich, wie sich Schwarze Menschen im Ausland fühlen müssen wenn sie ständig auffallen. Fabian Abel hebt im Gespräch klar hervor, dass es so etwas wie Rassismus gegen weiße Menschen nicht gibt. Dennoch war das Erlebnis für ihn eine lehrreiche Erfahrung.
Diese Begegnungen führten bei Fabian zu tiefergehenden Überlegungen über Identität und Wahrnehmung – nicht nur in Nigeria, sondern auch auf seine Erfahrungen in Europa bezogen. „Ich habe mich immer mehr gefragt, wie es mir auf dieser Reise geht und was das mit mir macht.“ Solche tiefen und emotionalen Reflexionen sind Teil seines Abenteuers. Sie zeigen, dass Reisen nicht nur physische Anstrengung bedeutet, sondern auch mental herausfordernd sein kann. Das wollten wir in dieser Folge noch einmal deutlich hervor heben.
Auch wenn sich Fabian seiner Privilegien bewusst ist kommen immer wieder Zweifel auf. Fünf Monate hat er in Afrika während seiner Tour alleine verbracht. Trotz der vielen Begegnungen mit Einheimischen fehlen doch immer wieder die Bezugspersonen. Persönliche Gespräche sind nur über Telefonate möglich und ersetzen die realen Treffen dann doch nicht.
Hinzu kam, dass Fabian sich auf den Besuch seines Bruder gefreut hat. Dieser musste kurzfristig abgesagt werden, was ihn zusätzlich runtergezogen hat. Doch das soll sich bald ändern, denn der erste Besuch von Freunden soll in ein paar Wochen in Togo stattfinden. Was Fabian in dieser Zeit erlebt hat, werden wir im sechsten Interview erfahren.
Und was macht das Fahrrad? Fabian Abel wird mehr und mehr zum Mechaniker
Fabians Fahrrad hat in den ersten 10.000 Kilometern einige Herausforderungen durchgemacht, aber bisher hält es gut durch: „Es gab jetzt keine Fahrradkrise. Es gab Herausforderungen, aber keine Krise.“ Er hat in den letzten fünf Monaten gelernt, immer schneller und effizienter Reparaturen durchzuführen. Das erleichtert die nächste Etappen immens. In der Zwischenzeit ist Fabian nach Benin weitergefahren und mittlerweile in Togo angekommen. Wenn ihr hören möchtet wie es ihm in Kamerun und Nigeria erging, dann hört jetzt kostenlos das ganze Interview.
Fabians Webseite und Social Media:
- Fabian auf Instagram: @Fabian-Cape2Cape
- Fabians Website: cycling-cape2cape.com
- Fabians Route auf Komoot verfolgen: Fabian Abel bei Komoot
- Lagos – Wikipedia: Lagos
- Kolonialismus in Kamerun: Kamerun – Wikipedia
Wenn ihr nicht genug von „25.000 Kilometer“ bekommt dann hört jetzt die ersten vier Interviews mit Fabian Abel:
- Teil 1: Fabian Abel – 25.000 Kilometer mit dem Fahrrad
- Teil 2: Fabian Abel – 25.000 Kilometer: Kapstadt und Namibia
- Teil 3: Fabian Abel – 25.000 Kilometer: Namibia, Angola und andere Meilensteine
- Teil 4: Fabian Abel – 25.000 Kilometer: Angola und die Republik Kongo
Wir freuen uns, wenn euch diese Interview-Serie gefällt. Erzählt gerne euren Freund:innen davon und teilt die Interviews mit ihnen. Wenn ihr Feedback habt oder eure Geschichte erzählen wollt, schreibt uns unter mail@ausgangpodcast.de.
Alle Möglichkeiten uns zu Folgen und die Interviews von Ausgang Podcast zu hören findet ihr im Ausgang Podcast Linktree.
In der Episode "Fabian Abel – 25.000 Kilometer: Die Radtour geht weiter durch Kamerun und Nigeria (Teil 5)" sind zu hören:
Toni | ||
Sebastian |