DGS#125 – Drei Jahre Zwoo Kaffeeröster – Das zwoote Interview mit Tilman & Frederik
Vom kleinen Start-up zum Unternehmen: Drei Jahre Zwoo Kaffeeröster Köln
Tilman und Frederik von Zwoo Kaffeeröster erzählen, was sich in den letzten drei Jahren nach der Gründung alles getan hat.
Bei unserem ersten Interview mit den Gründern von Zwoo Kaffee Röster aus Köln, war vieles noch Zukunftsmusik oder noch gar nicht gedacht. Seither sind drei Jahre vergangen und wir haben die Entwicklung des Kaffeegeschäfts seit dem sozusagen live mitverfolgt. Es wurde also höchste Zeit für ein umfangreiches Update mit Gründer Tilman und Geschäftsführer Frederik.
Was 2019 zu zweit in einer Kölner Wohnung begann, ist heute zu einem kleinen Unternehmen heran gewachsen. Zunächst starteten die Gründer von Zwoo Kaffeeröster mit dem Kaffeeverkauf von zu Hause und zogen bald in einen kleinen Pop-up-Shop auf der Körner Straße in Köln. Schon im ersten Interview sprach Tilman davon, dass sich bald eine Veränderung ankündigt.
Kurz darauf bezogen die Kaffee-Experten ihr Kaffeefenster. Das Besondere daran ist, dass alle Kaffeespezialitäten nun über ein Fenster verkauft werden. Die Sitzplätze vorm Fenster sind rar gesät. Das hindert Kaffeeliebhaberinnen und -liebhaber aber nicht an einem kleinen Plausch beim Stehkaffee – für Naschkatzen gibt’s eine leckere Nussecke aus der Ehrenfeder Nachbarschaft dazu.
Zwoo Kaffee wächst: Vom Kaffeefenster zum Kaffee-Atelier zur Kaffeerösterei mit Röstofen
Tilmans Bedenken, das Kaffeefenster in der Körner Straße könne kein Erfolg werden, haben sich nicht bestätigt. Die Kaffeefans sind einfach mit der Zwoo-Crew umgezogen und das Fenster wurde zum großen Erfolg. Dieser gibt ihnen auf vielen Ebenen recht und beim Team von Zwoo Kaffeeröster in Köln gibt es seit dem keinen Stillstand.
Neben dem Kaffeeangebot ist auch die Homepage von Zwoo immer weiter gewachsen. Hier gibt es nicht nur Infos zu den Kaffeesorten, sondern auch die Möglichkeit seinen Lieblingskaffee direkt zu bestellen und sogar zu abonnieren. Zudem erfahren Kaffeeliebhaberinnen und -liebhaber eine Menge darüber, wo der Kaffee eigentlich wächst, wie er geerntet und schließlich verkauft wird. Der Kontakt zu den Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern ist Tilman und Frederik sehr wichtig. Deshalb waren sie im Februar 2023 in Guatemala um sich vor Ort und beim Erzeuger umzusehen.
Dort haben sie sich auch einen Eindruck über den Kaffeeanbau, die Kaffeeernte und die Lebenssituation der Kaffeebauern verschafft. Durch die aktuelle Inflation, steigende Energiepreise und viele weitere Faktoren hat auch ihr Geschäft sich verändert. Soll ihr Kaffeehandel fair weitergehen, ist ein entsprechend höherer Preis für den Rohkaffee notwendig. Der Verkauf an Großhändler hat einen ganz anderen Stellenwert, als an eine kleine privat geführte Rösterei.
Deshalb hat fair gehandelter Kaffee mittlerweile durchaus seinen Preis. Dafür wissen Tilman, Frederik und das Team von Zwoo aber genau, wo ihre Kaffeebohnen herkommen und wie es den Erzeugern vor Ort geht. So können sie die gleichbleibende Qualität sicherstellen, die sich später auch auf das Röstergebnis auswirkt. Die Kooperativen von denen sie ihren Kaffee beziehen, möchten sie in Zukunft noch intensiver unterstützen.
Aus zwei mach 14: Die Zwoo-Familie wächst
Tilman und Frederik stehen aber nicht alleine für Zwoo: Mittlerweile zählt das Kaffee-Team um die 14 Mitarbeitende. Jede:r hat dabei ihre:seinen besonderen Bereich im Kaffeegeschäft. Neben Kaffeebohnen und Kaffeewissen auf der Homepage, bietet das Team mittlerweile auch Baristakurse und Latte-Art-Kurse im Atelier in der Körner Straße an. Auch die 2023 eröffnete eigene Kaffeerösterei in Pulheim kann hin und wieder besichtigt werden. Neben der Röstereitour, gibt es hier auch Cuppings der verschiedenen Kaffeesorten, Kaffeekunde und einen Röstvorgang, den die Teilnehmenden miterleben können.
Eine Zukunft durch Kaffee: 17 Tonnen Kaffee retten mit einem Crowdfunding
Im Mai 2023 startet die Crew von Zwoo Kaffeeröster ein Crowdfunding um einen Container Rohkaffee von Guatemala nach Deutschland zu holen. In den letzten 23 Jahren hat der Verein ProGua e.V. aus Düsseldorf für fairen Handel mit Kaffee aus Guatemala gesorgt. Aufgrund gestiegener Energiepreise und fortlaufender Auswirkungen durch Covid-19 – und aktuell auch dem Krieg in der Ukraine – ist es dem Verein erstmals nicht möglich, den Bio-Rohkaffee zu importieren. Mit dem Engagement von Zwoo und auch eurer Hilfe soll der Import doch umsetzbar gemacht werden.
Zum Kauf im Crowdfunding stehen unter anderem Baumpatenschaften, inklusive 12 Kilogramm geröstetem Import-Kaffee. Außerdem ein Vortrag des Kaffeebauern in Köln, aber auch verschiedene kleine Kaffee-Pakete und Flugtickets, um einen der Produzent:innen nach Deutschland einzuladen.
Wenn ihr noch etwas mehr über das Crowdfunding erfahren möchtet und euch auch sonst interessiert was sich bei Zwoo getan hat, dann hört jetzt die ganze Folge. Wir freuen uns über eurer Feedback und eure eigenen Geschichten über mail@ausgangpodcast.de
Alle Infos zu den Kaffeesorten von Zwoo sowie Baristakursen und Cuppings erfahrt auf der Zwoo-Homepage. Interaktiv unterwegs sind die Kölner Kaffeeröster auch auf Instagram.
Wenn ihr mit der Entstehungsgeschichte unseres Lieblingskaffeerösters starten möchtet, dann fangt beim ersten Interview an. Das war Folge 82 von Die Gesprächsvollzieher.
Unser Tipps zum Weiterhören nach dieser Folge ist unser Interview mit Milena Drefke. Sie ist autodidaktische Bäckerin aus Brühl. Mit „Brotbäckchen“ hat sie ihre biozertifizierten Brote zunächst nur online verkauft. Seit Dezember 2022 finden Interessierte die Brote von Brotbäckchen im eigenen Ladenlokal in Brühl.
In der Episode "DGS#125 – Drei Jahre Zwoo Kaffeeröster – Das zwoote Interview mit Tilman & Frederik" sind zu hören:
Sebastian | ||
Toni | ||
Tilmann Böing |