Manuel Merk – Buchdebüt: „Sphäre über Berlin“

Manuel Merk aus Berlin legt seinen Debüt-Roman „Sphäre über Berlin“ vor
Der Berliner Autor Manuel Merk wurde uns in die Timeline bei Instagram gespült. Dort hat er gezeigt, dass sein Debüt-Roman „Sphäre über Berlin“ es in die Auslage einer großen Buchhandlung geschafft hat. Über die Entstehung wollten wir gerne mehr wissen und haben ihn zum Interview hier bei Ausgang Podcast eingeladen.
Nachdem wir hier im Podcast schon mehrfach mit erfahrenen Autor:innen gesprochen haben, wurde es Zeit für einen Newcomer. Manuel schreibt schon seit langer Zeit und hat mit seinem ersten Buch jetzt den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt. Ein dunkles Psycho-Drama mit Sci-Fi-Elementen und queeren Protganisten ist daraus geworden. „Sphäre über Berlin“ bewegt sich auf gleich drei Zeitebenen und bringt je de Menge Spannung und düstere Szenarien mit.
„Sphäre über Berlin“: Depressive Heldenreise
Die Geschichte beginnt im Jahr 2026 in Berlin, nicht allzu weit in der Zukunft. Der introvertierte Robert arbeitet an der Service-Hotline eines Onlineversandhandels für Möbel. Die Szenerie ist eintönig, denn in seinem Job werden nur diejenigen gut entlohnt, die auch Leistung bringen. Es kommt stark auf gute Kundenbewertungen während der Telefonate an. Ein Belohnungssystem, das fast wie Likes in sozialen Netzwerken funktioniert. Wer keine ausreichenden Leistungen bringt bekommt schnell die Kündigung.
Roberts engste Freundin Johanna arbeitet ebenfalls dort und ist die einzige Konstante in seinem Leben. Das Verhältnis zu seiner Familie ist schwierig, denn Robert kann ihren Erwartungen nicht gerecht werden. Währen sein Elternhaus wohlhabend ist und alle Karriere gemacht haben, lebt Robert eher als Außenseiter. Dass er in einer tiefen Depression steckt, soll erst im Laufe der Geschichte deutlicher werden. Eines Tages erscheint am Himmel über Berlin eine schwarze Kugel, die sogenannte „Sphäre“. Ab diesem Moment gerät Roberts Leben immer weiter ins Chaos und er scheint nach und nach den Verstand zu verlieren.
Abwechselnd zum Erzählstrang mit Robert, kommt Ezra ins Spiel. Ezra wird als „geschlechtsloses Wesen ohne Körperbehaarung“ beschrieben und bewegt sich in einer dunklen, trostlosen Welt. An seiner Seite lebt der sogenannte „Konstrukteur“ mit dessen Hilfe Ezra versucht, wieder nach Hause zu kommen. Die dunkle Welt besteht derweil aus verschiedenen Ebenen, die Ezra überwinden muss. Auf dem Weg nach oben öffnen sich der alienhaften Gestalt immer neue Hindernisse und ein Ausweg aus der schwarzen Einöde ist so schnell nicht in Sicht.
Im dritten Erzählstrang wird deutlich, dass auch Ezra einmal ein normales Leben geführt hat. Einige Jahrzehnte weiter, im Jahr 2074 lebte er mit seinem Partnerin Melissa und einem Sohn im anschlagsgeplagten Jerusalem. Sie ist einige Jahre älter als Ezra und stellt die starke emanzipierte Seite des Paares dar, Ezra ist Künstler und eher ein Eigenbrötler. In einer durchdigitalisierten Zukunft zieht er es vor, analog auf Leinwänden und mit Öl zu malen. Ezra wurde von Melissa gekauft um sie im Haushalt zu unterstützen. Aus dieser Verbindung entstand jedoch irgendwann Liebe und ein Sohn.
In der Zwischenzeit passieren vor allem Robert allerhand skurrile Dinge, die sein Leben ordentlich durchschütteln. Unter anderem lernt er den überaus gut aussehenden Duc kennen der, zu Roberts Unverständnis, sehr viel Interesse an ihm zeigt. Ob die beiden ein Paar werden?
Manuel Merk bewegt sich mit „Sphäre über Berlin“ zwischen den Welten
Was bleibt uns zu sagen? Das Buch ist bis zum Ende spannend und als Leser giert man förmlich nach einer Auflösung. Ohne zu spoilern können wir sagen: „Nichts ist, wie es scheint“ und die Geschichte endete für uns ganz anders, als erwartet. Das Buch lohnt sich für alle, die gerne Sci-Fi mögen und düster apokalyptische Endzeitszenarien als Handlungsorte bevorzugen.
Manuel Merks Buch „Sphäre“ über Berlin ist über 20 Jahre hinweg entstanden. Die Idee dazu keimte in Manuel schon sehr früh. Doch mehr als von Hand geschriebene Worte in Notizbüchern hatte der Autor nicht. Erst als er den Verlag Books on Demand für sich entdeckte und sich stärker mit eine Buchveröffentlichung auseinander gesetzt hat, machte es Klick.
Ihr helft Manuel natürlich am meisten, in dem ihr sein Buch in eurem Lieblingsbuchladen kauft. Es ist überall zu haben, wo ihr Bücher kaufen könnt.
Mehr über Manuel Merk erfahren
- Manuel auf Instagram
- Alle Möglichkeiten das Buch zu beziehen, findet ihr im Manuel Merk Linktree
Ausgang Podcast weiterhören: Unsere Hörtipps
Wir möchten euch gerne weitere Interviews mit tollen Autor:innen bei uns empfehlen. Mit Christian Handel und Andreas Suchanek haben wir in zwei Einzelinterviews über die Entstehung ihres gemeinsamen Romans „Pride began on Christopher Street“ gesprochen.
Ein weiteres Buch das wir euch ans Herz legen möchte, ist „Mut.Machen.Liebe“ von Hansjörg Nessensohn. Hier geht es um eine queere Liebesgeschichte die sich über zwei Handlungsstränge erstreckt. Die Verbindung der Protagonisten geht von der Zeit des berüchtigten Paragraphen 175 bis in die Gegenwart und spielt unter anderem in Köln der 1950er Jahre.
In der Episode "Manuel Merk – Buchdebüt: „Sphäre über Berlin“" sind zu hören:
Toni |
|
|
Sebastian |
|
|
Manuel Merk |
|